Bass spielen kann jeder!
Liebe Freunde der gepflegten Musik,
wer hat sich nicht schon einmal gefragt wie man eigentlich Rockstar
und reich und berühmt wird? Die Refrigerators wollen hier ein
wenig Licht ins Dunkel bringen.
Im ersten Moment könnte man zu dem Gedanken irregeleitet werden,
man müsste sich zunächst ein Instrument kaufen und sich
in kräftezehrenden Nachmittagen an der örtlichen Musikschule
das nötige Rüstzeug beibringen lassen.
Alles Falsch!!!
Am Anfang steht ein unerschütterliches Vertrauen in seine
eigene Person als solche, das fast schon an Ignoranz grenzen muss.
Begeben wir uns in das Jahr 2 vor Refrigerators. Im christlichen
Kalender schreiben wir das Jahr 1988. Die Gründungsmitglieder
der Refrigerators befinden sich auf dem Markgräfler Gymnasium
Müllheim und fristen ihr Dasein.
Eines Tages im Oktober steht eine SMV - Sitzung, an der Till und
Philipp teilnehmen, an.
Es soll eine Schulband für die kommende Faschingsfete zusammengestellt
werden. Till ergreift sofort die Initiative. Er könne Klavier
spielen und kenne einen Sänger und einen Schlagzeuger. Aus
einer anderen Ecke erhebt Philipp die Stimme: "Ich kann Bass
spielen."
Schnell wurde ein erster Probetermin im Haus von Matze Weik ausgemacht.
Am besagten Tag trafen sich Till, Matthias und Patrick beim Bandtechniker
Stephan, um in dessen Opel C - Rekord Coupé nach Britzingen
zur Probe zu Fahren.
Um das auch noch kurz zu erwähnen. Der Opel war ein wahres
Prunkstück und damals wahnsinnig hip. Man sollte jedoch immer
nur so weit fahren, dass man notfalls den Rückweg zu Fuß
antreten kann.
Die Refrigerators, die damals noch nicht wußten, dass sie
einmal solche werden würden, fuhren also los, um Philipp abzuholen.
Sie klingelten und nach kurzer Zeit kam Philipp, damals noch ohne
Trainingsjacke, in seinem unvergleichlich Gang zur Tür heraus.
Ohne Bass!
Verwundert wurde er gefragt, wo denn sein Bass sei. "Ich hab
keinen Bass" war seine lapidare Antwort. "Aber Du hast
doch gesagt, du kannst Bass spielen," sagte Stephan. Hierauf
gab der gute Philipp eine Antwort, die ihn bis zum heutigen Tag
verfolgt: "Bass spielen kann jeder"
Wenn man die eigene Zunft derart bloßstellt, braucht sich
keiner mehr wundern, dass Bassisten mitunter als solche Menschen
bezeichnet werden, die oft mit Musikern zusammen sind.
Die anderen Mitfahrer wußten nicht, ob sie weinen oder lachen
sollten. Ohne Bass Musik zu machen, würde wenig Vergnügen
bereiten. Und sie ahnten schon damals, dass Bassspielen mitnichten
jeder kann.
Der Megaerfolg der Schulband und danach der der Refrigerators war
trotz dieses kleinen Missverständnisses in der Vorgründungsphase
nicht mehr aufzuhalten. Philipp hat sich dann doch einen Bass gekauft,
Unterricht genommen, fleißig geübt und ist heute Bassist
von Reamonn.
So also lieber Leser wird man Rockstar.
Wir sind übrigens davon überzeugt, das unser zweiter
Reamonnexport, Uwe Bossert, schon gewusst hat, dass er Rockstar
wird, bevor er "Gitarre" überhaupt buchstabieren
konnte. Die Grundhaltung war also ähnlich. Einzelheiten über
die Erfolgsstory des Uwe B. und welche Rolle 25 Parfümflaschen
und ein Schleimgrünes Jackett dabei gespielt haben erfahrt
ihr unter "Der Gig war super".
Hoch
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